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Spass am Herd: Mit Kindern kochen

In den small Foot – Kitas ist es ein wichtiger Bestandteil, die Kinder regelmässig in die Zubereitung von Mahlzeiten einzubeziehen: Es wird eingekauft, der Tisch wird gedeckt, Gemüse geschnitten und Teig geknetet. Die Kinder sind meist mit vollem Elan bei der Sache und helfen gerne mit. Und auch das Essen schmeckt umso besser, wenn man selbst Hand angelegt hat.

Das gemeinsame Zubereiten von Mahlzeiten ist eine total unterschätzte Frühförderaktivität. Erstaunlich viele Fähigkeiten werden dabei angesprochen: Bei der Menüplanung und dem Einkaufen werden Mengenverständnis und Allgemeinwissen gefordert, beim Tischen und Gemüse/Früchte schneiden oder Teig verarbeiten ist eine gezielte Feinmotorik gefragt, beim Kochen braucht es Zeitmanagement und eine feine Zunge beim Abschmecken. Teamwork ist sowieso gefragt, um alle Abläufe in der richtigen Reihenfolge zu schaffen. Unglaublich stolz macht es, wenn am Schluss ein feines Essen daraus entsteht, das man präsentieren und gemeinsam geniessen kann. So kann auch gleich die Selbstwirksamkeit und das Selbstvertrauen einen Schritt vorwärts gehen.

 


Wichtige Voraussetzungen, damit das gemeinsame Tun gelingen kann sind die Folgenden:

  • Genügend Zeit/Geduld mitbringen: Es versteht sich von selbst, dass kleine Kinder mehr Zeit benötigen, um ein Rüebli zu schneiden oder den Tisch zu decken. Sie brauchen dabei Erwachsene, die geduldig sind und ihnen die Zeit lassen, die sie brauchen.
  • Aufgaben dem Alter anpassen: Es ist wichtig, den Kindern möglichst viel zuzutrauen. Dennoch sollte eine Aufgabe oder ein Menü gewählt werden, das für das Kind machbar ist, bzw. bei dem man nicht ständig bremsen und «nein» sagen muss. 2-jährige Kinder können z.B. einen Teig kneten oder mit Hilfe eine Gurke schneiden. 4-jährige Kinder können dann schon selbständig einen Tisch decken oder ein Rührei in der Pfanne umrühren.
  • Folgendes eignet sich als Beispiel für Kleinkinder: Brötchen selbst backen (Teig kneten, formen), Pizzateig belegen, Rührei (Eier aufschlagen und umrühren), Rohgemüse-Dip (Gemüse schneiden)
  • Begleiten: Die Erwachsenen sollten präsent sein und unterstützend zur Seite stehen. 
  • Freude am Tun: Der Spass am Ausprobieren sollte im Vordergrund stehen, auch wenn die Rüebli am Schluss krumm geschnitten sind. Das Resultat ist zweitrangig.
  • Gemeinsam geniessen: Am Schluss sollte genügend Zeit bleiben, das vorbereitete Essen zu würdigen und gemeinsam zu essen. Dieses positive Gemeinschaftsgefühl ist bei der Ernährung etwas vom Wichtigsten.

Viele Kinder haben irgendwann in ihrer Entwicklung eine Phase, in der sie wählerische Esser sind und nicht probieren mögen. Es zeigt sich immer wieder, dass das gemeinsame Zubereiten auch bei diesen Kinder Wunder wirken kann und sie plötzlich wieder etwas probieren, ohne dass man Druck auf sie ausüben muss. 

Also: Ran an die Kellen und guten Appetit!

Bei Fragen oder Anregungen dürfen Sie gerne per Mail auf mich zukommen.

 

small Foot AG - Die Kinderkrippe / Pädagogische Leitung

November 2023

Lea Catenazzi
Fachpsychologin für Kinder und Jugendliche FSP