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Ist mein Kind bereit für den Kindergarten?

Der Übergang in den Kindergarten ist für viele Eltern und Kinder ein wichtiges Ereignis und zum Teil auch mit Unsicherheiten verbunden. Die Eltern werden oft überrascht von der Anmeldung für den Kindergarten, die sie manchmal bereits erhalten bevor ihr Kind 4 Jahre alt ist. Die Eltern haben sich zu diesem Zeitpunkt meist noch keine Gedanken zum Thema gemacht. Viele Eltern fragen dann die Betreuungspersonen in der Kita, ob ihr Kind schon bereit sei für den Kindergarten. 

 

 

Kindergartenbereitschaft

Die heutige Fachwelt spricht meist von Kindergartenbereitschaft als wichtige Voraussetzung, damit der Übergang in den Kindergarten gelingen kann. Damit sind Fähigkeiten und ein Entwicklungsstand gemeint, die das Kind befähigen, im Kindergarten erfolgreich mitmachen zu können, ohne unter- oder überfordert zu werden.

 

Der Kanton Luzern zum Beispiel definiert folgende Anforderungen für einen Eintritt in den Kindergarten:

  • Das Kind kann den Schulweg selbständig (oder allenfalls in Begleitung) bewältigen
  • Das Kind kann ohne elterliche Begleitung während den Blockzeiten an fünf Vormittagen von 8.15-11.45 Uhr und zusätzlich an einem Nachmittag den Kindergarten besuchen.
  • Das Kind kann Alltagshandlungen mehrheitlich selbständig ausführen (z.B. sich umziehen, auf die Toilette gehen usw.)

Es gibt keine einheitliche Definition von Kindergartenbereitschaft. Es gibt aber verschiedene Erfahrungswerte, welche Fähigkeiten bei den Kindern gefördert werden sollten, damit der Eintritt in den Kindergarten gut gelingen kann. Dies kann den Eltern Sicherheit geben, ihr Kind gut unterstützen zu können.

 

Wie kann das Kind auf den Eintritt in den Kindergarten vorbereitet werden?

Grundsätzlich kann festgehalten werden, dass Kinder gut vorbereitet werden, wenn sie viele verschiedene Erfahrungen machen dürfen. Dadurch werden sie gut vorbereitet und in ihrer Entwicklung unterstützt. Im Folgenden sollen einige Beispiele aufgeführt werden:

  • Sozial-emotionale Entwicklung: Geben Sie dem Kind die Möglichkeit, regelmässig mit anderen Kindern zu spielen (z.B. Spielgruppe, Kita usw.) und Regeln des sozialen Zusammenseins zu erlernen (z.B. warten, bis man an der Reihe ist usw.). Ermutigen Sie das Kind, seine Bedürfnisse zu äussern. 
  • Motorik: Geben Sie dem Kind Materialien, mit denen es malen und basteln kann (z.B. Leim, Schere, Farbstifte, Papier usw.) und gehen Sie regelmässig mit dem Kind auf Spielplätze oder in den Wald, damit es auch grobmotorisch sicher werden kann und verschiedene Bewegungen üben kann.
  • Lernen und Spielen: Geben Sie dem Kind genügend Zeit, frei zu spielen (bauen, puzzlen, Rollenspiele spielen, Bücher anschauen usw.) und mit verschiedenen Materialien zu hantieren und experimentieren (z.B. Steine, Sand, Wasser, Becher usw.). Lassen Sie das Kind im Alltag mithelfen (z.B. beim Einkaufen, Kochen usw.).
  • Sprachentwicklung: Sprechen Sie mit dem Kind oft in der Erstsprache, erzählen Sie Geschichten oder schauen Sie Bücher gemeinsam an und sprechen Sie über Erlebnisse. Bieten Sie dem Kind die Möglichkeit, mit der schweizerdeutschen Sprache in Kontakt zu kommen und erste Grundkenntnisse zu erlangen (z.B. in einer Spielgruppe oder Kita), falls dies nicht die Erstsprache des Kindes ist.
  • Selbstständigkeit: Lassen Sie das Kind möglichst viele Dinge selbstständig ausprobieren und ermutigen Sie es dabei (z.B. Hände waschen, an-/ausziehen, trinken, essen, zur Toilette gehen usw.)

Wen kann man fragen, wenn man unsicher ist betreffend der Kindergartenbereitschaft?

Eltern, welche unsicher sind, ob ihr Kind bereit ist für den Kindergarteneintritt und sich Beratung / Unterstützung wünschen, dürfen sich an die folgenden Stellen ihres Wohnortes wenden:

  • Mütter- und Väterberatung
  • Schulpsychologische Dienste
  • Heilpädagogische Früherziehungsdienste

Quellen:

 

Bei Fragen oder Anregungen dürfen Sie gerne per Mail auf mich zukommen.

 

small Foot AG - Die Kinderkrippe / Pädagogische Leitung

Mai 2022

Lea Catenazzi
Fachpsychologin für Kinder und Jugendliche FSP


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