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Tschüss Mama! - Wie der Übergang in die Krippe oder den Kindergarten gelingt.

Im letzten Blogbeitrag habe ich von der Wichtigkeit einer guten Beziehungsbasis für kleine Kinder berichtet. Dies gilt natürlich nicht nur für das familiäre Umfeld, sondern auch in der Krippe oder im Kindergarten sollten die Kinder eine gute Beziehung zu den Betreuungspersonen aufbauen können, damit sie sich wohlfühlen und auf Entdeckungsreise gehen können.

 

Viele Eltern, die das erste Mal ein Kind für die familienergänzende Betreuung anmelden, sind erstaunt, dass man vor dem eigentlichen Eintritt in die Krippe eine Eingewöhnung durchführt. Manche Eltern stellen diese sogar in Frage und finden, das sei nicht nötig.

 

Warum eine Eingewöhnung wichtig ist
 

Neue, ungewohnte Situationen und Menschen bedeuten Stress für Säuglinge und Kleinkinder. Sie haben noch nicht gelernt, mit neuen Situationen umzugehen und sich neuen Gegebenheiten anzupassen. Dies führt dazu, dass Babies oft unruhig werden oder weinen, wenn man sie z.B. einer für sie fremden Person in den Arm gibt. Kleine Kinder klammern sich in solchen Situationen meist an ihre Eltern und suchen so den sicheren Hafen. Grosse Übergänge, wie man sie in der Fachwelt nennt, bedürfen ein hohes Mass an Anpassungsfähigkeit. Dies muss fürs Leben gelernt werden, denn im Leben muss man immer wieder mit neuen Situationen umgehen können (neue Arbeitsstelle, neue Wohnumgebung usw.).

Gerade bei Säuglingen und Kleinkindern legt man deshalb sehr viel Wert darauf, dass sie sich an die neue Umgebung und die neuen Personen langsam und gemeinsam mit einer Bezugsperson gewöhnen können. Wenn sie die Erfahrung machen, dass der Übergang in die Krippe gut verlaufen ist, stärkt sie dies für weitere Übergänge im Leben (z.B. der Eintritt in den Kindergarten). Und auch die Eltern erleben es oft als hilfreich, den Ablösungsprozess vom Kind langsam und schrittweise zu gestalten. Denn auch für die Eltern ist es ein grosser Übergang, ihr Kind in die familienergänzende Betreuung zu geben. Sie benötigen Zeit, um Vertrauen zu fassen. Die Betreuungspersonen sind ebenso auf eine Eingewöhnung angewiesen, damit sie gute Bezugspersonen für das Kind werden können, d.h. eine Beziehung aufbauen und sensibel auf Bedürfnisse des Kindes reagieren können.

 

Was sollte man als Eltern beachten beim Ablösungsprozess

 

Damit die Eingewöhnung und später auch der Abschied vom Kind möglichst gut gelingt, sollte Einiges beachtet werden:

  • Reservieren Sie genügend Zeit für die Eingewöhnung vor dem Eintritt in die Krippe (mind. 3 Wochen).
  • Gehen Sie offen auf die Betreuungspersonen zu und geben Sie ihnen möglichst viele Informationen, die für die Betreuung hilfreich sein können (Bedürfnisse, Angewohnheiten, Persönlichkeitseigenschaften usw.).
  • Entdecken Sie gemeinsam mit dem Kind die Krippe und signalisieren Sie dem Kind, dass es Ihnen dort gefällt (die Kinder spüren, wenn die Eltern unsicher sind oder Vorbehalte haben).
  • Fragen Sie die Betreuungspersonen alles, was für Sie wichtig ist.
  • Beim Abschied: Verabschieden Sie sich bewusst, aber kurz vom Kind und gehen Sie dann ohne zu zögern raus (es verunsichert die Kinder, wenn Eltern beim Abschied zögern oder nochmals zurückkommen). Vereinbaren Sie mit den Betreuungspersonen, wann sie sich bei Ihnen melden sollen oder melden Sie sich selbst telefonisch, wenn Sie unsicher sind, wie es dem Kind geht.
  • Planen Sie keine Ferien vor dem Eintritt in die Krippe – die Eingewöhnung sollte direkt vor dem Eintritt stattfinden.
  • Seien Sie zu Beginn zeitlich flexibel, falls die Eingewöhnung länger dauert, als geplant.

    Tipps für Eltern, deren Kinder im Sommer in den Kindergarten kommen

  • Nutzen Sie den Besuchstag, wenn einer angeboten wird.
  • Sprechen Sie regelmässig mit ihrem Kind über den Kindergarten und was es dort erwarten wird.
  • Laufen Sie während des Sommers mehrmals mit ihrem Kind den Kindergartenweg ab und schauen Sie mit dem Kind, wo es in den Kindergarten gehen wird.
  • Begleiten Sie das Kind am ersten Tag in den Kindergarten und bleiben Sie falls nötig dort.
  • Zeigen Sie Interesse am Kindergarten und fragen Sie nach, was das Kind dort erlebt hat.
  • Geben Sie dem Kind etwas Kleines von zu Hause mit, das ihm Mut geben kann (z.B. einen schönen Stein oder eine kleine Figur).

Ich wünsche Ihnen und ihren Kindern alles Gute für alle Übergänge, die kommen.

Bei Fragen oder Anregungen dürfen Sie gerne per Mail auf mich zukommen.

 

small Foot AG - Die Kinderkrippe / Pädagogische Leitung

Juni 2019

Lea Catenazzi