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Kinder für gesunde Nahrungsmittel begeistern

Es ist ein Thema, das viele Eltern beschäftigt. Viele Kleinkinder haben klare Vorlieben, was das Essen anbelangt. Gemüse oder Früchte gehören bei vielen nicht dazu. Den Eltern ist es oft wichtig, dass ihre Kinder sich gesund ernähren und genügend Vitamine und Nährstoffe erhalten. Da kann es zu grossen Konflikten am Mittagstisch kommen, wenn die Kinder alles beiseite schieben, was gesund aussieht. Die Kinder zum Essen zwingen, ist dabei sicherlich nicht die Lösung. Aber wie soll man damit umgehen, wenn das Kind sehr wählerisch ist? Und wie kann man es auch für Gemüse und Früchte begeistern?

 

Im Folgenden sollen einige hilfreiche Ideen aufgelistet werden. Grundsätzlich ist es wichtig, sich nicht allzu sehr zu stressen mit Faustregeln wie „5 Portionen Früchte und Gemüse am Tag“. Denn Stress am Esstisch überträgt sich schnell auf die Kinder und wirkt sich ungünstig aus auf die Entwicklung, bzw. ist dann mit noch mehr Gegenwehr zu rechnen.

 

 

Vorbild

Es ist enorm wichtig, dass Eltern vorleben, was sie sich auch von ihren Kindern wünschen. Wenn Kinder über Monate und Jahre erleben, dass ihre Eltern beim Zmittag meistens Wasser trinken und auf dem Teller neben Beilagen auch Gemüse oder Salat haben, ist die Wahrscheinlichkeit viel höher, dass die Kinder dies irgendwann nachahmen werden. Hingegen können wir nicht erwarten, dass Kinder selbstverständlich den Apfel essen und Wasser trinken, wenn die Eltern daneben Cola trinken und Guetzli essen. Wenn überall Süssigkeiten verfügbar und sichtbar sind, ist dies für die Kinder zu verlockend.

 

Angebot anpassen

Bieten sie Früchte und Gemüse in unterschiedlichen Varianten an: Gemüse gedämpft, roh, gebraten, gebackt usw. und Früchte als Ganzes, in Stücke geschnitten oder auch mal als Smoothie. So können sie herausfinden, ob ihr Kind vielleicht eine Art der Zubereitung bevorzugt und man so die Wahrscheinlichkeit erhöhen kann, dass sie davon kosten. Auch lohnen kann es sich, die verschiedenen Komponenten des Menüs nicht zu mischen, damit das Kind die Möglichkeit hat, aus den verschiedenen Angeboten zu wählen und nicht gleich das ganze Menü ablehnen muss. 

 

Wählen lassen und dranbleiben

Die Eltern bestimmen, welches Angebot auf dem Tisch ist, die Kinder bestimmen, was und wie viel sie davon essen mögen. Bieten sie also dem Kind immer selbstverständlich alle Möglichkeiten an, auch wenn sie schon ahnen, dass es gewisse Komponenten ablehnen wird. Es ist wichtig, immer ganz selbstverständlich alles anzubieten und nicht voreingenommen bereits nur die Nudeln auf den Teller zu legen. Noch besser ist es, wenn sie das Kind selbst schöpfen lassen. So kann es lernen, die Mengen einzuschätzen. Eine gute Möglichkeit ist z.B. auf dem Tisch kleine Schüsseln mit verschiedenen Rohgemüsen anzubieten und das Kind darf seinen „Salat“ selbst zusammenstellen. Versuchen sie, Kommentare zur Wahl des Kindes zu vermeiden, wie z.B. „war ja klar, dass du wieder nur die Nudeln wählst“.

 

Einbezug in Vorbereitung

Wenn Kinder in die Vorbereitung des Menüs einbezogen werden, sind sie oft eher bereit, auch etwas vom Essen zu probieren. Lassen sie das Kind Rüebli schälen oder den Tisch decken oder bieten sie dem Kind an, die Sauce zu probieren, ob sie bereits genügend gewürzt ist.

Geduld haben und stetig bleiben

Es braucht viel Geduld von den Eltern, wenn Kinder eine Zeit lang sehr wählerische Esser sind. Versuchen sie keinen Druck aufzusetzen und einfach stetig beim vielfältigen Angebot zu bleiben. Solange sie den Kindern nicht nur Süsses und Fettiges zum Essen geben, bzw. ein ausgewogenes Angebot machen, müssen sie sich auch keine Sorgen um die Gesundheit des Kindes machen. 


Quellen:

  • Bild: AdobeStock

Bei Fragen oder Anregungen dürfen Sie gerne per Mail auf mich zukommen.

 

small Foot AG - Die Kinderkrippe / Pädagogische Leitung

April 2022

Lea Catenazzi
Fachpsychologin für Kinder und Jugendliche FSP